Kapitel 1 Im Tal der Blumen

Shads Augen hatten sich auf Stern und Lovedance geheftet.
Ja, mein Mädchen, so ist gut, dachte er für sich.
Er war ungeduldig.
Er wollte auch endlich eine Familie finden.
Und er musste wissen, wie es Zoe ging.
Er hatte sie nie vergessen, mochte sie inzwischen fast ein bisschen.

Bei ihren Worten versteifte sich Lovedance.
Ein einziges Wort, so leise wie ein Windhauch entschlüpfte seinen Lippen.

Nein....

Er Blickte zum Pferd. Wut brodelte in ihm auf, doch er blieb äußerlich ruhig.

Stern bemerkte seine Veränderung.
Dance, bleib ruhig. Er ist anders geworden. Gib ihm eine zweite Chance. Bitte!
Sie war selber überrascht, wie sehr sie sich für den Rappen einsetzte. Aber irgendwie verstand sie es auch, immerhin war er ihr bester Freund geworden.

dance schüttelte seinen Kopf um die bösen Gedanken loszuwerden.

Wenn du meinst

Doch er war nicht überzeugt, ganz im Gegenteil....

Stern schickte Shad ein Zeichen. Er konnte kommen, sollte aber direkt zu der Leitstute gehen, nicht zu den anderen Pferden.
Nach diesem gedanklichen Befehl dachte wandte sich die Fuchsstute wieder ihrem Gefährten zu.
Jetzt mal ein anderes Thema, auch ein für mich sehr wichtiges. Weißt du, ich hatte lange Zeit keine wirkliche Familie, ich wollte auch gar keine. Bis ich dich kennenlernte. Jetzt - jetzt wünsche ich mir - nein, anders - könntest du dir vorstellen, mit mir ein Fohlen zu haben?, fragte sie. Der Blick, mit dem sie Dance fixierte war ruhig, doch in ihr drin tanzten die Gefühle. Würde er wohl ja sagen? Würde er auch ein Fohlen wollen?

Shad galoppierte sofort in das Tal hinab, auf die Leitstute zu. Vor ihr deutete er eine Verbeugung an.
Seid mir gegrüßt, werte Leitstute. Mein Name ist Shadar, der Schatten. Ihr kennt mich vermutlich noch von vor einiger Zeit. Ich wollte damals meine alte Freundin - ehemals Summerbreeze - holen. Doch jetzt bin ich hier, um Eurer Herde beizutreten. Ich bitte Euch um eine zweite Chance und ich bitte Euch, gewährt mir diese.

Dance wandte ihr seine unergründlichen Augen zu. Eine familie.....
Er war ein Mörder.... und sie wollte ein Fohlen von ihm. Das Fohlen würde ihn verachten....
Aber er mochte Fohlen, er mochte sie wirklich und wenn es Sterns wunsch war. Er schenkte ihr ein liebevolles lächeln und der Nebel der seine Augen verschleierte verschwand.

Ich dachte ich hätte dich verloren, ich würde alles für dich tun und ein Fohlen, das wäre schon schön...

Er lächelte abermals. Er, der Mörder, Verräter, würde vater werden!

Sterns Herz schlug höher. Ich weiß, was du denkst, Liebling. Du denkst über deine Vergangenheit nach, was du damals getan hast. Ich denke auch immer daran. Denn meine Vergangenheit, die in der ich von dir losgerissen war, war garantiert auch nicht besser - aber damit will ich dich nicht belasten. Ich finde es toll, dass wir ein Fohlen kriegen. Es wird perfekt sein und so wunderschön wie du!, verliebt sah Stern in die Augen von Lovedance.

dance sah sie ebenfalls verträumt an.

Ich wünsche mir es wird wie du, meine süße Stern! Stern, dass ist doch ein hübscher Name, findest du nicht?

Er rieb sein schwarzes Haupt an ihrem nacken.

@dance: stren?! das ist doch nicht dein ernst, oder?!

hab mich verschrieben ich meinte Stern

[indian sun?]

Ja, schon, aber irgendwie so übertrieben niedlich für einen richtigen Namen, das geht höchstens als Spitzname. Vielleicht so etwas wie Imala, also man könnte es in der Sprache der Indianer nach seiner Fellfarbe oder seiner besten Eigenschaft benennen., schlug Stern vor.

Dance nickte.

Du hast ja recht. Es war einfach kindisch von mir! Aber, vielleicht sollten wir uns den namen eben erst überlegen wenn das kleine da ist!

Er lächelte sie liebevoll an und drückte sich an sie.

Zoë spürte, wie sie etwas aus der angenehmen Dunkelheit herausriss, beinahe unsanft. Bis jetzt hatte sie geduldig darauf gewartet, endlich von dieser Welt zu gehen und dann hatte man sie aus ihrer Art Trance wiederbelebt. Wütend schnellte ihr Kopf hoch und mit wildem, temperamentvollem Blick streifte sie den Hengst, der sie beinahe getötet hatte. Doch betraf ihre Wut nicht ihn, nein, er hatte getan, was sie wollte. Doch betraf ihr Zorn den Rapphengst, der vor ihr stand und sie musterte. Noch war sie zu schwach, nichteinmal schnauben konnte sie, entgegen ihrer Lust, den Hengst zu töten. Wenn er nicht gewesen wäre, wäre die ganze Situation nicht so eskaliert. Doch wurde ihr Blick aus irgendeinem Gefühl heraus milder, obwohl sie noch immer den Drang dazu hatte, ihn umzubringen. Er war anders, er fixierte die anderen nicht mehr so wie sie, nicht verabscheuend. Eher freundschaftlich und dass Lovedance mit seiner Stute flirtete, schien ihm auch nichts auszumachen.

"Was haben sie bloß mit dir getan..", flüsterte sie kaum hörbar, Bitterkeit und ein leichter Anflug von Trauer in ihrer Stimme, der kaum zu überhören war.

Keuchend schloss sie wieder die Augen, es war nicht richtig. Ihre Worte, sie entsprachen nicht ihrer Art. Nicht der Art, mit der sie sonst andere Pferde zu händeln pflegte. Irgendetwas hatte auch sie bereits geändert, während sie in der Trance gewesen war, doch nicht weitgehend ausreichlich, als dass sie von ihrem Charakter vollends ablassen könnte. Sie würde sich nicht ändern, nicht für irgendjemanden, für gar nichts.

Shadar seufzte erleichtert, als Zoe aufstand.
Das willst du gar nicht wissen, kleine Schönheit., antwortete er leise. Es schmerzte ihn, dass sie ihn so hasste. Er wusste selber nicht, was mit ihm los war. Er dachte liebevoll über eine Stute, die er kaum kannte. Er hatte Angst um sie, obwohl sie ihn verabscheute. Er ... er ... er würde für sie tatsächlich alles tun. Das war ihm während seiner Zeit im Schattenland klar geworden.
Es tut mir leid, was sie mit dir getan haben, flüsterte er ihr zu, seine Augen hatte er schmerzerfüllt zusammengekniffen. Ich wollte das nicht, Zoe. Wirklich. Ich hatte nicht gedacht, dass ... oh, verdammt!

Stern kuschelte sich an Dance. Sie blickte auf, als Zoe aufstand.
Sie ist wach. Dann hat die Heilerkraft doch was bewirkt., seufzte sie erleichtert.

Hallo Zoe. Wie fühlst du dich? meinte sie mit sanfter Stimme.

Zoë schnaubte angrifflustig und stemmte die Hufe in den Boden, doch nicht um ihrer Wut Ausdruck zu verleihen, sondern weil ihr vom schnellen Aufstehen schwindelig geworden war. Aber sie wäre nicht sie, wenn sie das zugeben würde.

"Erzähl mir nichts, Hengst. Mit mir haben sie gar nichts gemacht, doch du scheinst dich geändert haben. Ich hätte für dich gekämpft, aber du hast mich im Stich gelassen. Was für Gefühle außer Hass und Verachtung sollte ich für dich noch übrig haben, Hengst?", fragte sie, ein bitteres Lächeln aufgesetzt.

Die Worte, die sie ihm an den Kopf geworfen hatte, stimmten nicht zur Gänze. Es waren mehr Gefühle übrig als nur Abscheu und Zorn. Nein, viel mehr mischte sich in das, was man getrost Gefühlschaos nennen konnte. Ein erneut wütendes Schnauben war der einzige Hinweis darauf, dass sie weniger verriet, als sie tatsächlich dachte, doch war wohl keiner aufmerksam genug, eben diese Tatsache zu erkennen. Ihr funkelnder Blick fiel zu Boden, stets auf ihn fixiert, darauf bedacht, nicht aufzublicken. Verdammte Hengste! Als sie eine Stute begrüßte und fragte, wie es ihr ging, schnaubte sie erbost. Was sollte diese Fragerei?

"Den Umständen entsprechend gut. Warum, was geht dich das an, Stute?"

Zoë verabscheute nicht nur Hengste. Selbst das eigene Geschlecht wurde von ihrem Missmut nicht verschont. Aber warum auch nicht? Andere Stuten waren kein Deut besser, wenn auch sie nur der Liebe nachhingen und irgendwelchen Hengsten nachliefen. Und diese Stute? Sie mischte sich in Dinge ein, die sie nichts angingen. Der Blick, der die Stute taxierte sprach von ihrer Abscheu ihr gegenüber.

Dance genoss es einfach mit Nachtstern dazustehen.
Doch er musste dringend mit ihr sprechen. was er getan hatte, war nicht richtig...

Stern. Ich liebe dich aus ganzem herzen,ich wäre für dich gestorben! Aber du willst immernoch mit mir zusammen sein, obwohl ich vor aller Augen Zoë fast umbrachte!
ich... ich weiss einfach nicht was ich tun soll.... ich habe angst um dich..... Zoë... sie...sie könnte dich abermals umbringen! Selbst deine Seltsamen Kräfte könnten dich dann nichtmehr retten! Ich bin eine brdrohung. Aber ich will dich auch nicht verlassen. Ach verdammt! Wieso muss meine Vergangenheit meine gegenwart nur so dermassen überschatten!

Er seuftzte schwer. Doch er würde sie nicht verlassen. Erst wenn sie ihm sagte, er müsse gehen, würde er das tun. Doc seine vergangenheit..... seine schwarze Vergangenheit.....

Ich habe nur versucht dir zur helfen. Das geht es mich an. meinte sie mit ruhiger, jedoch mit fester Stimme. Sie war es gewohnt zurückgewiesen zu werden.

Shad wurde langsam aber sicher wütend.
Zoe, du hörst mir jetzt mal zu: die letzten Stunden von dir waren für mich drei Jahre. Drei jämmerliche Jahre war ich im Schattenland gefangen. Ich konnte nicht fliehen, bis jetzt. Ich wollte dich nicht verlassen, wirklich nicht. Ich wollte ... ach verdammt! Nur wegen dir bin ich da raus gekommen. Ich wäre in einigen Kämpfen fast gestorben. Doch dann habe ich dich gesehen, Zoe, und habe die Kraft bekommen, weiterzumachen. Ich weiß, du wirst meine Gefühle niemals teilen können. Aber ich muss es dir einfach sagen: ich lebe nur noch und einzig und allein für dich, meine Schönheit.
Jetzt war es raus. Shadar hatte sich endlich einmal alles von der Seele geredet. Er wusste selbst nicht, wieso. Er hatte es einfach getan. Das meinte Stern mit >>Manchmal ist es einfach besser, nicht nachzudenken, sondern einfach zu handeln.<<, überlegte er insgeheim.
Jetzt wollte er einfach nur noch weg, zwischen die Bäume, in die Schatten, wo er sicher wäre vor all der Pein, die ihm hier bevorstand. Doch er konnte sich nicht bewegen. Sein Blick ruhte auf der wunderschönen schwarzen Stute vor ihm, und in seinen Augen stand - ja, was? Liebe oder doch nur Zuneigung?

Stern schüttelte langsam den Kopf, ihr Blick ruhte in der Ferne.
Nein, Dance. Zoe würde mich nicht töten. Sie würde es nicht schaffen, glaube mir. Und sie hat mich auch damals nicht umgebracht. Ich bin aus freien Stücken gegangen. Naja, nicht wirklich. Es war wie ein Drang. Derselbe Drang, der mich jetzt dazu veranlasst hat, mit dir ein Fohlen zu bekommen. Ich wusste einfach, dass es richtig war. Weißt du, im Schattenland haben Shad und ich uns aus den Kämpfen immer ein Spiel gemacht: wer die meisten Gegner tötet, gewinnt. Naja, ich habe alle zusammengezählt, die ich getötet habe: so um die 400.
Sie schluckte. Das hätte Dance eigentlich nicht wissen brauchen. Doch sie musste alles erzählen, ihr ging es ähnlich wie Shadar zur selben Zeit.
Dance, wir beide haben eine schwarze Vergangenheit. Doch das muss nichts mit der Zukunft zu tun haben. Wir beide haben uns geändert. Wir beide sind keine Killer mehr. Wir können nicht vergessen, Dance, aber wir können uns damit abfinden und wie mit Scheuklappen nur noch nach vorn sehen.
Zuversicht lag in ihren Worten, in ihrer Haltung, in ihrem Blick. Ja, jetzt begann ein neues Leben. Sterns und Dances und das Leben ihres ungeborenen Fohlens.

@ dance- stern: ihr bekommt also ein fohlen? wäre nett wenn ihr das mit mir absprechen würdet^^
@ alle: sorry hab echt megaviel streß grade, viele arbeiten, noten und so was alles, versuche so schnell wie möglich wieder zu kommen!

es sind alle in de rherde aufgenommen, auch zoe wenn sie noch will...